MDSI Kernmitglied und AMC Direktor Prof. Patrick Rinke und PD Dr. Matthias Stosiek organisierten den AMC DigiMat Workshop am 11. und 12. November 2024 am TUM IAS. Ziel des Workshops war es, die strategische Partnerschaft zwischen der finnischen Aalto-Universität und der TUM zu unterstreichen. Finanziert wurde der Workshop vom MDSI, dem Exzellenzcluster e-conversion und der TUM Cooperation Initiative aus Mitteln der Aalto Universität.
Datengestützte Materialwissenschaften sind ein Kernthema der Forschung aller DigiMat-Teilnehmer. Der Workshop bot die Möglichkeit, die Entwicklung von Dateninfrastrukturen an beiden Universitäten zu bewerten, sich über Fortschritte in anderen Bereichen und das deutsche Daten-Ökosystem zu informieren, digitale Arbeitsabläufe zu überprüfen, und Datenverantwortung zu diskutieren.
Zu den hervorragenden Rednern gehörten die MDSI Kernmitglieder Prof. Lukas Heinrich und Prof. Helge Stein sowie Prof. Jennifer Rupp, Mitglied des e-conversion Vorstands, und Dr. Frederic Felsen, Data Steward bei e-conversion. Die AMC-Direktoren Prof. David Egger, Prof. Alessio Gagliardi und Prof. Julija Zavadlav teilten ihre Perspektiven zur rechnergestützten Materialwissenschaft.
Heinrich gab in seinem Vortrag Einblicke in die Teilchenphysik, die in gewisser Weise das Digitalisierungsproblem ihres Forschungsgebiets bereits vor 20 Jahren gelöst hat. Stein konzentrierte sich auf die digitale Katalyse und automatisierte Plattformen zur Materialentdeckung. Prof. Luca Ghiringhelli vom Department of Materials Science and Engineering, Chair for Materials Simulation der FAU vertrat das FAIRmat-Konsortium und berichtete über das datengetriebene Ökosystem der Materialwissenschaften in Deutschland. Dr. Filippo Federici Canova präsentierte die Aalto Materials Digitalization (AMAD) Platform, und Dr. Antti Rousi und Jannika Rinnejärvi stellten das Datenagentenprogramm und die Datenmanagementschulung in Aalto vor.
Der DigiMat-Workshop war ein großer Erfolg und der aktuelle Status beider Universitäten im Bereich der datengestützten Materialwissenschaften konnte verglichen werden. Es wurden Vorschläge und Konzepte aufgezeigt, wie in Aalto bereits implementierte Komponenten in eine kommende Datenplattform an der TUM integriert werden könnten. Die Aalto-Teilnehmer interessierten sich für die automatisierten Hochdurchsatz-Plattformen, die in der chemischen und materialwissenschaftlichen Forschung an der TUM eingesetzt werden. Auch die von FAIRmat entwickelten materialwissenschaftlichen Ontologien stießen auf großes Interesse, da solche Plattformen die Forschung beschleunigen und in zukünftigen virtuellen Labors eingesetzt werden könnten.
Eine Folgeveranstaltung mit einem größeren Publikum beider Universitäten, TUM und Aalto, ist geplant, um die technische Machbarkeit des Austauschs von Forschungsdaten zwischen Aalto und TUM zu diskutieren und neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu eröffnen.